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Der Zweithund - Holger Schüler

 

Der Zweithund

 

Wer zwei Hunde hat, ist meist der Meinung, dass er damit dem ersten Hund einen großen Gefallen getan hat. Denn nun hat er einen Spielgefährten und ist nicht mehr so allein! Leider geht das sehr oft schief und nicht immer stellt sich die große Rudelharmonie ein. Wer einen zweiten Hund möchte, sollte sich also vorher genau überlegen, worauf er sich einlässt und was auf ihn zukommt, meint Hundeerziehungsberater Holger Schüler.

 

Von vornherein gibt es Konstellationen, die einfach ungünstig sind. Einem jugendlichen Rüpel mitten in der schönsten Flegelphase sollte man besser seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen können, damit hat man meist genug zu tun. Ein alter Hund kann schnell genervt auf andauernde Spielaufforderungen eines Junghundes reagieren – dann müssen Sie sehr darauf achten, dass der ältere sich ungestört zurückziehen kann. Auch Wurfgeschwister oder Mutter/Kind-Kombinationen können schwierig sein. Und so mancher verwöhnte Einzelhund bekommt einen Kulturschock, wenn er sich plötzlich mit einem mit allen Wassern gewaschenen Straßenhund aus Südeuropa auseinandersetzen muss.

 

 

 

 

Egal, ob einer oder mehrere Hunde – für mich ist das Ziel immer, angenehme Begleiter im Alltag zu erziehen. Wer also mehr will, als ein ungezügeltes Hunderudel auf einem großen Grundstück laufen zu lassen, muss für jeden einzelnen Hund zur Bezugsperson werden. Wenn Ihr Ersthund (noch) keine stabile Bindung zu Ihnen aufgebaut hat und der Grundgehorsam nicht sitzt, wird das beim Zweithund noch schwieriger.  Sie sollten also der Anführer Ihres Mensch-Hund-Sozialverbandes sein, bevor Sie diesen vergrößern. Dazu gehört auch und vor allem, dass Sie derjenige sind, der Konflikte regelt, und nicht die Hunde untereinander. Ob Ihr Hund in solchen Fällen auf Sie hört, merken Sie schon daran, wie er sich verhält, wenn Sie beim Spaziergang Artgenossen treffen. Regelt er Begegnungen selbst oder überlässt er den Job Ihnen? Festigen Sie erst einmal Ihren Führungsanspruch in solchen Situationen, bevor Sie sich das Problem auch noch nach Hause holen.

 

Wenn Ihr erster Hund ängstlich ist oder nicht gerne alleine zuhause bleibt, ist es wahrscheinlicher, dass der zweite das Verhalten übernimmt, als dass es beim ersten besser wird. Und auch Jagdverhalten schauen sich Hunde gerne voneinander ab. Wer einen jagenden Ersthund hat, hat sehr wahrscheinlich bald auch einen jagenden Zweithund.

 

Aber auch, wenn Ihr Ersthund sehr gut erzogen ist, heisst das noch lange nicht, dass der zweite einfach vom Mitlaufen lernt. Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit durch zwei teilen müssen, lässt schnell die Konsequenz nach und der erste Hund „vergisst“ seine gute Erziehung. Ich rate Mehrhundebesitzern daher immer, mit den Hunden auch einzeln zu arbeiten und einzeln spazierenzugehen. Nur so bauen Sie mit beiden Hunden eine wirklich stabile Beziehung auf.

 

 

Zwei Hunde bedeuten also die dreifache Arbeit. Denn Sie müssen alles mit jedem Hund einzeln und dann auch noch mit beiden zusammen trainieren. Ich sehe immer wieder Hundebesitzer, die hilflos in der Mitte hängen, während ein Hund nach rechts und der andere nach links zerrt – Leinenführigkeit mit zwei Hunden will eben auch gelernt sein.

 

Aber wer all das bedenkt und genug Zeit und Energie mitbringt, der kann eine Menge Spaß mit seinen Hunden haben. Der Persönlichkeit und Individualität jedes Hundes gerecht zu werden, ist eine besondere Herausforderung und eine tolle Erfahrung. Das erlebe ich jeden Tag selbst mit meinen beiden Hunden Siska und Falk, die verschiedener nicht sein könnten - und mit beide schon eine Menge beigebracht haben.